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NL 2023.VOL1

SAP BTP Unified Runtime

Wenn Sie sich fragen, was ist das und was Ihnen das bringt – dann lesen Sie bitte weiter! Viele SAP Kunden sind unterwegs Richtung S/4HANA, viele nehmen auch die Option „S/4HANA Cloud“ als Zielarchitektur (als private und auch öfters als public Variante).

Wenn Sie sich fragen, was ist das und was Ihnen das bringt – dann lesen Sie bitte weiter! Viele SAP Kunden sind unterwegs Richtung S/4HANA, viele nehmen auch die Option „S/4HANA Cloud“ als Zielarchitektur (als private und auch öfters als public Variante).

Wenn auch Ihr System ein Z-SAP System[1] ist – Sie also wie geschätzte 99,9 Prozent aller SAP- NutzerInnen Einiges zum Core dazu entwickelt haben :-)  – fragen Sie sich vermutlich, was Sie mit ihren Zusatzentwicklungen unter S/4HANA machen sollen. (Der Kunde, der nur mit dem Standard "fährt", möge sich bitte bei mir melden!)

Die motivierte Strategie "zurück zum Standard" ist respektabel, aber oft nicht konsequent durchhaltbar. Sollten doch Zusatzentwicklungen notwendig sein und Sie möchten der Devise „Keep-the-digital-Core-clean“ folgen, bietet SAP diverse Optionen für Ihre Eigenentwicklungen an. Selbst der Gedanke andere, bisher vielleicht typischerweise in Individualentwicklungsumgebungen wie Azure oder Java beheimatete Lösungen auf SAP BTP zu realisieren, ist erlaubt. Speziell wenn eine hohe Integrationsdichte mit SAP gegeben ist, sollte man diese Optionen zumindest prüfen.

Optionen und Möglichkeiten gibt es derzeit wahrlich viele. Erfahrene SAP-AnwenderInnen fragen sich zu Recht, was es davon in ein paar Jahren noch geben wird. Was ist derzeit strategisch – und was bleibt auch strategisch?[2]

Im Grunde hat es uns SAP leicht gemacht, unser bestehendes ABAP Know-How weiterhin zu nutzen. Taktik 1 ist, OnPremise mit „modernem“ ABAP weiterzumachen und dann später auf die ABAP Umwelt in der Cloud zu migrieren. SAP Java in der „Cloud“ (so ungefähr) wurde als NEO Runtime bezeichnet, ist aber nicht mehr strategisch, und somit obsolet.

Die derzeit strategische ABAP Laufzeitumgebung ist die BTP ABAP Runtime. Was bedeutet das? Ein modernes Umfeld für ABAP mit einem neuem Entwicklungsmodell, dem ABAP RAP. Kein SAP GUI mehr, nur noch SAP Fiori und jede Menge neuer Tools, die uns das Leben durchaus einfacher machen.

Ein kleiner Nachteil ist, dass das SAP S/4HANA Core System nicht mehr so "in der Nähe" ist und daher über Datenbeschaffungsaufrufe integriert werden muss, etwa für die Integration des Materialstammes oder offener Posten. Das geht aber auch, entweder „simpel“, über eine Middleware oder eventbasiert – hier bieten sich starke neue Möglichkeiten. Auch Ihr S/4HANA OnPremise System kann gut interagieren, auch über Events (siehe ebenda).

Spannender wird es, wenn man vom ABAP Gedanken abkommt und sich die Alternativen ansieht. Hier taucht ein neues Entwicklungsmodell auf – das CAP Modell[3]. Dieses ist dem RAP ähnlich, mit Fiori, aber diesmal mit Java (Java App) oder JavaScript (Node.Js) als Entwicklungssprache(n).

Bleibt die alles entscheidende Frage: Warum sollte ich?

Die ursprüngliche Design-Idee von ABAP – Environment wie Programmiersprache – war sicher eine andere als jene für Umgebungen, die mit einem Cloud-Architektur Anspruch entwickelt wurden. Auch in der Cloud gibt es eine Art Betriebssystem (KYMA, Cloud Foundry), eine Art SAP Basis (aka Container, App Server) und eben so etwas wie eine ABAP Entwicklungsumgebung und deren Tools (Formulare, Dictionary, BAPIs,..).

Das CAP Modell erlaubt es uns, Applikationen zu entwickeln, die z.B. in typischer Weise einen Frontend (u.a. Fiori) und einen Datenbank-Layer erzeugen (HANA, Postgres, ...). Aber in typischer Cloud Manier, also hoch-skalierbar, serviceorientiert, usw.  Bei SAP nennt man das dann Kyma Application oder Cloud Foundry Application. Das Schöne dabei: Darunter liegt ein Hyperscaler (AWS, Azure, …) und wir können alle Features & Functions benutzen.

Die ABAP Runtime, die Kyma Runtime und die Cloud Foundry Runtime sind strategisch und CAP ist ein strategisches Programmiermodell der SAP. Ein weiteres erklärtes Ziel der SAP ist es, alle BTP Services, wenn sie so wollen, plattformübergreifend über die Runtimes zur Verfügung zu stellen. Also grob gesagt, so wie zu ABAP Zeiten, das Betriebssystem und die Datenbank sind uns „egal“.

Mein immerwährender Appell an Sie: Steigen Sie heute schon OnPremise in die Cloud Welt ein, machen Sie einen Schritt in ABAP Richtung RAP. Setzen Sie bei Gelegenheit oder einfach als Motivation für Ihre KollegInnen ein cooles CAP Kleinprojekt auf, absichtlich mal mit einer Integration per CI (CPI, PO,..) in das Backend. Es gibt diese SAP Versionen mittlerweile als kostenlose Trials und falls Sie möchten, begleiten wir Sie gerne mit einem unserer Erlebnisworkshops (RAP, CAP, Fiori,..).

Auch unseren KollegInnen macht es gerade richtig Spaß, Neues rechtzeitig zu lernen und Erfolgserlebnisse mit den neusten Technologien von SAP zu haben. Das Thema ist ein „Germteig[4]“, das geht garantiert „gut auf“.

 


[1]    Die Begriffe Z-Programme und Z-Entwicklungen sind Sammelbegriffe für kundeneigene Transaktionen, Code, Funktionsbausteine und Programme.
Es handelt sich dabei um Anwendungen, die zusätzlich zu den Originalprogrammen der SAP betrieben werden – also außerhalb der Standards. Diese Add-ons bilden individuelle Prozesse von Unternehmen ab und bieten Lösungen, die über den Standard hinausgehen.

[2]     Laut Wikipedia ist eine Strategie "in der Wirtschaft und insbesondere in Unternehmen ein langfristiges und an Unternehmenszielen ausgerichtetes Marktverhalten". Unterscheiden sich die Ziele des eigenen Unternehmens wesentlich von jenen, die SAP verfolgt, handelt es sich möglicherweise um einen Zielkonflikt ;-)

[3]     Mit SAP CAP (Cloud Application Programming Model) lassen sich ganzheitliche Cloud-Anwendungen zentral in einem vollumfänglichen Framework erstellen. Das CAP-Framework gewährt von Haus aus Zugriff auf Bibliotheken, Sprachen und Werkzeuge zur Erstellung von Anwendungen in der SAP Cloud.

[4]     Germteig (Bezeichnung für Hefeteig in Bayern und Österreich) ist ein Teig, der aus Mehl, Wasser und Backhefe hergestellt wird. Als "aufgehen" wird der Gärprozess der Hefe bezeichnet, durch den sich der Umfang des Teiges etwa verdoppelt.

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