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NL 2021.VOL2

Darf’s auch mal ein/e BerufsanfängerIn der Generation Y oder Z sein?

Dass es an „gelernten“ SAP ExpertInnen mangelt, ist bekannt. Aber muss es eigentlich immer eine Seniorin oder ein Senior sein?

Delegieren zählt zu den schwierigsten Kapiteln in (m)einem Managerleben. Darüber habe ich oft mit meinem Vater, der viele Jahre in Vertrieb und Management tätig war, diskutiert. Dabei ging es stets auch um die Unterschiede zwischen den Generationen. Genau mit diesen beiden Themen bin ich jetzt selbst konfrontiert: Am Start sind heute die Generationen Y und Z. Und – ebenso wie früher wir – erledigen unsere jungen KollegInnen ihre Arbeit mindestens so professionell wie die Senioren. Nur sind jetzt wir die Senioren und die Wertvorstellungen des „Nachwuchses“ sind andere als unsere. Da heißt es in vielen Punkten umdenken. Die „üblichen Motivationsmittel“ Geld, Auto oder Smartphone haben oft nicht mehr den gewünschten Effekt. Was es braucht, ist ein neuer Führungsstil. Wer jetzt allerdings an autoritäres Gehabe denkt, wird wenig Aussicht auf Erfolg haben. Meine Erfahrung ist: Durch positive Motivation, Lob, „lange Leine lassen“ und Vertrauen lassen sich junge KollegInnen zu Höchstleistungen motivieren.

Um sicher zu gehen, habe ich ein Managementseminar zum Thema „Führen der Generation Y“ besucht. Mit dem Effekt, dass sich bei mir Gen-Y-Messages wie „ich bin die agile Bubble in einem traditionellen Unternehmen“ mit Babyboomer-Aussagen a la „mich motivieren nur Geld und Dienstwagen“ mit Werthaltungen und Schlagworten wie „Work-Life-Balance“ vermengen. Wie ich  gehört habe, sind jetzt alle „agil“. Und trotz der neuen Arbeitsform haben die KollegInnen auch damit Probleme, dass Termine und Kernarbeitszeiten nicht eingehalten werden! Ich gebe zu, das hat mich amüsiert und ein klein wenig gefreut. Beeindruckend hat mich hingegen, dass Bewerbungsgespräche bei Lehrlingen anscheinend nicht mehr so genannt werden. Vielmehr hält man heute „(Remote-)Castings“ ab – das klingt nach Zeitgeist und spricht die ganz Jungen der Gen Z wohl mehr an als ein traditionelles altbackenes Vorstellungsgespräch.

Wie ist das bei Ihnen im Unternehmen? Legen Sie noch Wert auf persönliche Vorstellung? Auch um evtl. die sozialen Fähigkeiten einer Bewerberin oder eines Bewerbers (z.B. optische Erscheinung, Umgangsformen, Ausdrucksweise oder nonverbale Kommunikation) besser einschätzen zu können? Für unseren Job ist es unerlässlich, auch mit diesen Fähigkeiten punkten zu können. Ein Kunde hat mir einmal gesagt: „Christian, weißt Du, deine BeraterInnen können noch grüßen!“ Ich musste nachfragen, was er genau meinte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es Menschen in der Beratung gibt, die nicht einmal „Hallo“ sagen, wenn sie bei einem Kunden vor Ort arbeiten. Ein spannendes Unterscheidungsmerkmal, finde ich.

Doch zurück zum eigentlich Thema: Viele unserer KollegInnen haben eine Top-Ausbildung an einer höheren Schule oder haben eine Fachhochschule oder ein Studium absolviert. Um als BeraterIn oder EntwicklerIn arbeiten zu können, ist darüber hinaus aber eine grundlegende und breite Ausbildung im Bereich SAP notwendig. Die Rolle des/der SAP EntwicklerIn verlangt ja nicht nur, dass man das proprietäre ABAP versteht (soweit es noch ABAP ist). Nein, auch betriebswirtschaftliche Prozesse müssen gelernt und verstanden werden. Und dabei zeigt sich: Die eine ist mehr Logistikerin, der andere mehr Zahlenfuchs.

Für uns bei snap hat sich in der Ausbildung eine Kombination von Präsenztrainings mit autodidaktischem Arbeiten, Coaching durch Senioren, Code-Reviews und motivierender Führung bestens bewährt. Nach sechs bis acht Monaten sind die KollegInnen sehr gut vorbereitet und einsatzbereit. Aber trotz allem ist unser Job mit Erfahrung verbunden. Wer erinnert sich nicht an seine ersten Zeit- und Kostenschätzungen („um Himmels Willen, wie soll ich da auf eine verbindliche Zahl kommen?“). Gut, wenn man Schätzung und Zahl mit jemandem besprechen kann, der sich auskennt.

Ziel von Senioren ist es also, Junge gut zu führen, sie positiv zu motivieren und gemeinsame Erfolgserlebnisse mit ordentlichen Produktivsetzungen zu ermöglichen. Das „Heranführen“ eines Juniors ist eine intensive und aufwändige Herausforderung. Wenn es einer Mentorin oder einem Mentor schließlich gelingt, sich zurückzulehnen und über seinen Schützling zu sagen: „Er oder sie macht das schon…“, dann ist das einer der schönsten Momente in unserem Job. Dafür sage ich danke – zu unseren Senioren genauso wie zu unseren Junioren.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei unseren Kunden, die bereit sind, unsere BerufsanfängerInnen auch konkret im Tagesgeschäft einzusetzen, den Berufsanfängern eine tolle Chance in einem ausgezeichneten Unternehmen anzubieten und auch noch sich damit zu beschäftigen, diese individuell zu fördern. Eine Win-Win-Win Situation für alle. Denn es gibt zahlreiche Aufgaben für EinsteigerInnen, die gut zu bewältigen sind und auch Kostenvorteile bringen. Sei es, bei der Hotline, in einem Fiori- oder ABAP-Entwicklungsprojekt oder bei Schnittstellen- und Listenauswertungen. Man wächst mit der Aufgabe. Darum kann und soll es durchaus auch mal ein Berufsanfänger der Generation Y oder Z sein!

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