Das neue Pipeline-Konzept in SAP Cloud Integration: Es darf in keinem Werkzeugkasten fehlen!
Kennen Sie das? Komplexe Integrationsprozesse in der Cloud Integration (ehemals CPI) können schnell unübersichtlich werden. Große, monolithische Integrationsflüsse, die viele Schritte hintereinander ausführen, sind schwierig zu warten und noch schwieriger wiederzuverwenden. Doch SAP hat hier eine spannende Neuerung eingeführt: Das Pipeline-Konzept! Es verspricht, Ihre Integrationen modularer, übersichtlicher und effizienter zu machen.
Was ist das Pipeline-Konzept eigentlich?
Stellen Sie sich vor, Ihre Integrationsflüsse sind wie lange Fließbänder. Bisher war jeder einzelne Arbeitsschritt fest auf einem einzigen, langen Fließband montiert. Wenn Sie einen Schritt ändern oder in einem anderen Fließband wiederverwenden wollten, war das oft mühsam und fehleranfällig.
Das neue Pipeline-Konzept ändert das grundlegend: Es zerlegt diese langen Fließbänder in kleinere, wiederverwendbare Module – quasi wie LEGO-Bausteine. Diese Bausteine nennen sich "Processing Steps" (Verarbeitungsschritte) oder "Sub-Processes". Anstatt einen riesigen Integrationsfluss zu haben, können Sie nun eine "Pipeline" definieren, die eine Abfolge dieser kleineren, fokussierten Schritte ist. Wenn Sie bereits Erfahrungen mit SAP PI/PO haben, werden Sie sich mit diesem Konzept schnell heimisch fühlen, da es in gewisser Weise auch von diesen Systemen inspiriert wurde.
Das Schöne daran: Jeder dieser "Bausteine" hat eine klare Aufgabe, z.B. Daten validieren, einen Empfänger ermitteln, ein Format umwandeln oder einen bestimmten Service aufrufen.
Die Vorteile, die Sie begeistern werden
Dieses neue Konzept bringt gleich mehrere handfeste Vorteile für Ihre Integrationslandschaft:
- Leichtere Wartung und Flexibilität: Wenn sich ein System ändert oder ein bestimmter Verarbeitungsschritt angepasst werden muss, ändern Sie einfach den entsprechenden "Baustein". Die anderen Teile der Pipeline bleiben davon unberührt. Das macht Updates schneller und sicherer.
- Standardisierung fördern: Das Pipeline-Konzept ermutigt dazu, wiederkehrende Integrationsmuster als standardisierte Bausteine zu definieren. So stellen Sie sicher, dass wichtige Schritte im ganzen Unternehmen einheitlich und nach Best Practices umgesetzt werden.
- Optimiert für asynchrone Kommunikation: Das Pipeline-Konzept ist primär für asynchrone Kommunikationsszenarien konzipiert. Es ermöglicht die effiziente Wiederverwendung von Queues, was dazu beiträgt, dass Sie nicht unnötig viele eigene Queues anlegen müssen. Dies verbessert die Übersichtlichkeit und reduziert die Komplexität Ihrer Systemlandschaft.
Ihre Integration fit für die Zukunft – mit Augenmaß
Das Pipeline-Konzept in der SAP Cloud Integration ist ein wichtiger Schritt hin zu einer noch modulareren, effizienteren und besser verwaltbaren Integrationslandschaft. Es hilft Ihnen, Ihre Prozesse zu optimieren und die Komplexität Ihrer Systemlandschaft besser in den Griff zu bekommen.
Besonders attraktiv ist das Pipeline-Konzept auch für den Übergang von älteren Systemen: Seit einiger Zeit ist es möglich, mittels des SAP Migration Tools direkt in ein Pipeline-Setup zu migrieren und dessen Vorteile von Anfang an zu nutzen. Wir haben dies bereits erfolgreich mit mehreren Kunden umgesetzt, und es hat sich als eine gute, stabile Lösung erwiesen.
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Nutzung der Pipeline einen zentralen Einstiegspunkt für IDOC und XI Nachrichten bietet. Ohne diesen müssten Sie oft für jede einzelne Anbindung separate Konfigurationen vornehmen, was schnell zu einer unübersichtlichen Anzahl von Objekten führt. Das Pipeline-Konzept macht die Architektur dadurch deutlich wartbarer und transparenter.
Edition-Hinweis und unsere Alternative: Beachten Sie, dass das Pipeline-Konzept auf der Nutzung von JMS Queues basiert und daher mindestens die SAP Integration Suite Standard Edition erfordert. Für Kunden der Basic Edition haben wir aus unseren Projekten eine praxiserprobte Alternativlösung entwickelt, die ähnliche Mehrwerte bieten kann.
Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass das Pipeline-Konzept kein Allheilmittel ist und nicht pauschal für jeden Anwendungsfall verwendet werden sollte. Es macht Sinn, den individuellen Anwendungsfall genau zu prüfen: Manchmal bringt die Nutzung des Pipeline-Konzepts einen erheblichen Mehrwert, in anderen Fällen ist der Aufwand möglicherweise nicht gerechtfertigt oder eine alternative Lösung wäre für den Anwendungsfall von Vorteil. Es sollte aber definitiv in Ihrem Werkzeugkasten für Integrationsarchitekturen vorhanden sein.
Sind Sie bereit, das Potenzial des neuen Pipeline-Konzepts für Ihre SAP-Integrationen zu entdecken?
Sprechen Sie mit unseren Experten! Wir zeigen Ihnen gerne, wie Sie von diesen neuen Möglichkeiten profitieren und Ihre Integrationsstrategie zukunftssicher gestalten können. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine unverbindliche Beratung!

Alexander Aigner
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